Berlin, 18.10.2013: Die neue Bundesregierung muss künftige Rentnergenera-tionen unabhängiger
von Transfergeldern machen. Das fordert Dr. Helmut Aden, Vorstand des Verbands der Firmenpensionskassen (VFPK), anlässlich der jüngst veröffentlichten DGB Studie zu Rente und betrieblicher
Altersver-sorgung. Rentner werden immer weniger in der Lage sein, eine angemessene Altersversorgung über die staatlichen Systeme zu sichern. Daher müssen sie die Chance haben, zusätzliches
Vermögen aufzubauen. Gelingt dies nicht, würden künftige Zahlungen aus der Umlage die öffentlichen Kassen und damit künftige Generationen von Steuer- und Beitragszahlern immer mehr
belasten.
„Deutschland als führende Wirtschaftsnation ist in puncto Altersvorsorge ledig-lich Mittelmaß“
weiß Dr. Aden und verweist auf die OECD und den Melbourne Mercer Global Pension Index. Diese platzieren das deutsche System der Al-tersvorsorge im internationalen Vergleich nur im Mittelfeld. Die
Gründe: Das umlagefinanzierte staatliche System ist allein nicht in der Lage, einen ange-messenen Lebensstandard zu sichern. Die Vermögensrücklagen der Deut-schen sind deutlich zu gering, um die
immer größer werdenden Versorgungs-lücken nachhaltig auszugleichen. „Wir müssen die Menschen mehr an der wirtschaftlichen Kraft des Landes beteiligen“ unterstreicht Dr. Aden seine For-derung. Der
VFPK schlägt neben steuerlichen Anreizen eine direkte finanzielle Förderung der betrieblichen Altersvorsorge vor. Für Beschäftigte mit mittleren und niedrigeren Einkommen ist diese Art der
Förderung vor dem Hintergrund drohender Altersarmut zielführender als Steuervergünstigungen. „Die direkte Förderung darf jedoch nicht wie im Beispiel Riester durch hohe Vertriebskos-ten der
Versicherer sofort wieder aufgezehrt werden. Insbesondere im Rahmen der betrieblichen Altersversorgung kommen alle Fördermaßnahmen den Versicherten unmittelbar zugute“ betont Dr. Aden und weist
damit auf eine be-sondere Stärke der bAV hin.
Darüber hinaus muss sich Sparen wieder lohnen. „Momentan stehen die Sparer auf den
Kapitalmärkten in direkter Konkurrenz zum billigen Geld der EZB. In dieser Situation sind keine Renditen zu erzielen, sparen lohnt sich nicht“ beschreibt Dr. Aden die Situation. Er fordert die
Politik daher auf, zeitnah einen langsamen Ausstieg aus der Niedrigzinspolitik der EZB zu suchen, damit die Alterssicherung in Deutschland keinen dauerhaften Schaden nimmt.